Bring your own Device - verhindern, dulden oder aktiv steuern? - Teil 3
Im dritten Teil meines Blogs der sich mit der Auswertung der Umfrage meiner Masterthesis beschäftigt, sollen die Vor- und Nachteile, die die befragten Mitarbeiter sehen dargestellt werden.
Wichtig um die Sicherheit der Daten auf einem Endgerät sicherstellen zu können ist eine Verschlüsselung dieser. Knapp die Hälfte der Nutzer verschlüsseln ihre Daten, hier spiegelt sich das Ergebnis wider, dass in vielen Unternehmen keine Einstellungen und somit auch keine Sicherheitseinstellungen an den Endgeräten vorgenommen worden sind. Dies bringt den Unternehmen einen Nachteil, da Daten so leichter abhanden, bzw. von nicht autorisierten Personen gelesen werden können.
Dennoch gibt es noch weitere Schwierigkeiten, die bei und nach der Einführung von ByoD auftreten können. Bei 27% und bei 47% traten weder bei noch nach der Einführung von Bring your own Device Schwierigkeiten auf.
Dennoch traten bei über der Hälfte der Teilnehmer Schwierigkeiten auf, diese gliederten sich in IT Sicherheits- / Complianceaspekte (ca. 30%), sowie rechtliche Aspekte (etwas mehr als 10%) und sonstiges (knapp 10%) auf. Auch nach der Einführung traten am häufigsten IT Sicherheits- / Compliance Probleme (knapp 20%) auf. Daher ist ein Augenmerk auf die IT Sicherheit und Compliance zu legen.
Von den Befragten ohne BoyD, in deren Unternehmen allerdings über die Einführung nachgedacht worden ist, sind die meisten daran gescheitert, dass sie IT Sicherheitsprobleme fürchteten (gut 2/3), am zweithäufigsten wurden rechtliche Aspekte aufgezählt (etwa 40%) und darauf folgten die IT Compliance Probleme mit etwa einem Drittel. Daran sieht man, dass die erwarteten Probleme sich mit den tatsächlich eingetretenen im groben überschneiden. Neben der IT Sicherheit, sollten auch rechtliche Aspekte bedacht werden. Dies führt zu einem Mehraufwand bei der Einführung, was die Kosten für die Umstellung erhöht.
Allerdings haben durch eine Einführung von IT Consumerization nicht nur Unternehmen einen Mehraufwand, sondern ebenso die Mitarbeiter, sofern sie auf ihren privaten Endgeräten die Unternehmensdaten selber verwalten müssen. In mehr als 90% der Fälle müssen die Mitarbeiter ihre Endgeräte, trotz beruflicher Nutzung selber verwalten. Schwierigkeiten kann es an dieser Stelle geben, wenn Unternehmenssoftware auf dem Endgerät installiert worden ist, diese aber nicht funktioniert. Wenn der Fehler an der Unternehmenssoftware liegt, kann sich der Anwender an den IT Support des Unternehmens wenden, liegt es an der Hardware, so muss er den Hersteller um Hilfe bitten. Probleme können daher unter Umständen weniger schnell gelöst werden, als wenn der Mitarbeiter eine zentrale Abteilung hat, die er ansprechen kann.
Dennoch gibt es durch die Einführung nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile.
So gaben mehr als die Hälfte der Teilnehmer an, dass die Einführung keinen oder lediglich einen geringen wirtschaftlichen Nutzen (siehe Grafik) gebracht hat. Im Gegensatz dazu sehen nur 16,7% einen hohen wirtschaftlichen Nutzen. Um diesen Nutzen etwas genauer zu spezifizieren, wurden die Teilnehmer nach der Art dieses gefragt. Etwa ein Viertel nannte hier Mitarbeiterzufriedenheit, und knapp 23% Mitarbeiterproduktivität. Keinen Nutzen sahen 20%, und einen finanziellen Nutzen lediglich 17%. Daran ist erkennbar, dass sich IT Consumerization in erster Linie bei der Mitarbeiterzufriedenheit und der daraus resultierenden Produktivität zeigt. In finanzieller Hinsicht, d.h. durch die Einsparung, die es dadurch gibt, dass keine Endgeräte mehr gekauft werden müssen, zeigt sich nur ein geringer Nutzen.
So wurde auch als wichtigster Nutzen die Mitarbeiterzufriedenheit (etwa 1/3 der Befragten) genannt, während die Kostenreduktion (knapp 20%) für die Einführung von ByoD kaum eine Rolle spielt. Die Kostenreduktion wird auch dadurch gebremst, dass mehr als ein Fünftel die Kosten für die Anschaffung eines Endgerätes unterstützen (davon 10% beim Kauf und 13% mit einer regelmäßigen Kostenübernahme). Bei vielen Unternehmen werden jedoch keine Kosten übernommen (44%).
Mit Hilfe dieser Fragestellung konnte evaluiert werden, dass die im ersten Teil genannte Hypothese „Bring your own Device“ bringt mittelständischen Unternehmen in Deutschland keinen quantifizierbaren Nutzen.“ größtenteils bestätigt ist, da der finanzielle Nutzen sehr gering ist. Durch die Steigerung der Mitarbeiterproduktivität bzw. -zufriedenheit lässt sich allerdings auf lange Sicht hin auch ein wirtschaftlicher, d.h. monetärer Nutzen, ableiten, dieser ist allerdings nur schwierig errechenbar.
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